Amalgam raus?
Füllungen nicht vorsorglich entfernen!
Für den einen ist es das pure Gift, für die anderen ein langlebiges Material für Zahnfüllungen. Bislang konnten Studien keinen schlüssigen Beweis für eine Gesundheitsgefährdung liefern. Dennoch möchten sich immer mehr Patienten ihre alten Füllungen entfernen lassen. Was gibt es dabei zu beachten?
Amalgam ist langlebig und lässt sich einfach verarbeiten. Der jahrelange Streit entzündet sich am Inhaltsstoff Quechsilber. Amalgam besteht zur Hälfte aus Quecksilber, das aber nur in extrem niedrigen Dosen freigesetzt wird.
Vorsichtsmaßnahmen: Quecksilber ist in einer Amalgamfüllung sehr stabil gebunden. Wird eine derartige Füllung entfernt, kommt es kurzzeitig zu einer geringfügigen Quecksilberbelastung. Eine Expertenkommission am Robert Koch-Institut in Berlin empfahl 2007 Amalgam nur unter bestimmten Vorsichtsmaßnahmen herauszunehmen. Der Zahnarzt sollte dazu Speichelsauger und eine Wasserspraykühlung verwenden. Amalgam sollte zudem mit geeigneten Instrumenten entfernt werden. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass es weder aus medizinischer noch aus zahnmedizinischer Sicht einen Grund gibt, intakte Amalgamfüllungen zu entfernen. Vielmehr spricht unter einer Nutzen-Risiko-Abwägung viel dafür, sie zu belassen.
Dentalzeitung eins 2011 Seite 098
Stellungnahme der internationalen Gremien der Zahnärzte zu Amalgam und Quecksilber: wichtige Links