Tipps für Patienten

Der zahnärztliche Notfall – Tipps für Patienten

Auf den folgenden Seiten erhalten Sie einige Informationen zu wichtigen Verhaltensregeln sowie nützliche Tipps für den Umgang mit zahnärztlichen Notfällen. Diese wurden in Zusammenarbeit mit zahlreichen notdiensterfahrenen Zahnärzten zusammengestellt. Eine Gewährleistung für den Inhalt sowie eine Haftung für gegebenenfalls entstehende Schäden kann jedoch nicht gegeben werden.

Bitte beachten Sie, dass bei jedem zahnärztlichen Notfall ein Zahnarzt kontaktiert werden muss. Nur dadurch kann eine den individuellen Umständen angemessen Diagnostik und Therapie erfolgen. Auch die Befolgung der nachfolgenden Verhaltensregeln entbindet nicht davon.

Bitte beachten Sie!
Akute Zahnschmerzen können auch durch andere Erkrankungen vorgetäuscht werden. Häufig sind Entzündungen der Nasennebenhöhlen die Ursache. Ein Hinweis, dass die vermeintlichen Zahnschmerzen gar nicht vom Zahn kommen, ist z.B., wenn die Schmerzen beim Bücken oder Nach-vorne-Beugen des Oberkörpers schlimmer werden – dies ist häufig der Fall, wenn vorher eine Erkältung bestand. In diesen Fällen ist die Konsultierung eines Hals-, Nasen- Ohrenarztes oder eines Hausarztes zu empfehlen.

Medikamente gegen Zahnschmerzen
Es bestehen zahlreiche Medikamente, die gegen Zahnschmerzen helfen. Die üblichsten sind Ibuprofen, Paracetamol und Aspirin. Die Einnahme von Aspirin sollte, sofern nicht ausdrücklich durch ihren Haus- oder Zahnarzt empfohlen, nicht nach zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen, wie Zahnextraktionen, Implantationen oder Wurzelspitzenresektionen erfolgen, da das Medikament blutverdünnend wirkt und damit Blutungen aus der Wunde provozieren kann. Welches Medikament und ich welcher Dosierung in Ihrem Fall angezeigt ist, erfahren Sie durch Ihren Zahnarzt oder den Apotheker.

Einzelne Fälle

  1. Dicke Backe
  2. Schmerzen nach einer Zahnentfernung oder anderen zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen
    (z. B. Implantation, Wurzelspitzenresektion)
  3. Anhaltende Blutung nach einem zahnärztlich-chirurgischen Eingriff
  4. Krone / Inlay / Brücke verloren
  5. Provisorium verloren / zerbrochen
  6. Eine Füllung herausgefallen oder ein Stück abgebrochen
  7. Fraktur eines Zahnes
  8. Zahn ausgeschlagen
  9. Aufbiss- / Berührungsempfindlichkeit eines Zahnes
  10. Kälteempfindlichkeit eines Zahnes
  11. Warmempfindlichkeit eines Zahnes
  12. Zahnfleischbluten
  13. Bestehen einer scharfen Kante
  14. Bruch einer Kunststoffprothese
  15. Druckstelle durch eine Prothese
  16. Kieferklemme (der Mund geht nicht ganz auf)
  17. Kiefersperre (der Mund geht nicht ganz zu)

1. Dicke Backe
Eine dicke Backe ist in aller Regel auf eine akute und bakterielle Infektion zurückzuführen. In diesen Fällen muss auf jeden Fall eine weitere Ausbreitung der Infektion in die Weichteile vermieden werden. Sofern die dicke Backe mit Fieber oder Übelkeit einhergeht, muss der Zahnarzt umgehend aufgesucht werden. Bitte beachten Sie, dass eine dicke Backe in fast keinem Fall von alleine zurückgeht. Unterstützende Maßnahmen sind feucht-kalte Umschläge sowie die Vermeidung körperlicher Anstrengungen und Wärmezufuhr (keine Sonnenexposition)

Eine dicke Backe kann aber auch andere Ursachen haben, z. B. Muskelverspannung, Entzündung einer Speicheldrüse, etc. Bitte suchen Sie zur Abklärung einen Zahnarzt auf.

2. Schmerzen nach einer Zahnentfernung oder anderen zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen  (z. B. Implantation, Wurzelspitzenresektion)
Das Auftreten eines Wundschmerzes nach einem zahnärztlich-chirurgischen Eingriff ist fast unvermeidlich. In der Regel hilft die Vermeidung körperliche Anstrengung und die Kühlung der Wunde (keine Unterkühlung durch ständigen Kontakt mit Eis!!!). Auch die Einnahme von Schmerztabletten verspricht Milderung. In jedem Fall vermieden werden sollten allerdings blutverdünnende Schmerztabletten wie Aspirin oä. Eher geeignet sind Ibuprofen und Paracetamol. Normal ist auch, dass nach diesen Eingriffen eine Schwellung entsteht. Diese nimmt üblicherweise in der Nacht etwas zu. Insgesamt sollten Schwellung und Schmerzen mit der Zeit abnehmen. Dies kann unterschiedlich lange dauern, die Tendenz ist wichtig. Sofern nach einigen Tagen die Schmerzen oder die Schwellung zunehmen, muss eine erneute Kontrolle durch den Zahnarzt erfolgen. Die vom Zahnarzt eingeplanten Nachkontrollen sollten Sie in jedem Fall wahrnehmen, auch dann, wenn die Wunde keinerlei Schmerzen bereitet. Eine Wundheilungsstörung geht gerade im Anfangsstadion häufig ohne Schmerzen einher – nur der Zahnarzt kann sie deshalb erkennen.

Nach chirurgischen Eingriffen sollte jede Form von körperlicher Anstrengung vermieden werden. Alkoholische Getränke und nikotinhaltige Genussmittel sind mindestens 24h zu vermeiden. Zudem empfiehlt es sich 1-2 Tage auf milch- und mehlhaltige Speisen zu verzichten, da diese das Wachstum von Bakterien fördern. Die Mundhygiene sollte grundsätzlich weiterhin erfolgen. In der Nähe der Wunde möglichst nicht mit der Zahnbürste putzen. Benutzen Sie gegebenenfalls eine Mundspüllösung. Beachten Sie die Hinweise Ihres Zahnarztes.

3. Anhaltende Blutung nach einem zahnärztlich-chirurgischen Eingriff
Nicht zu stoppende Blutungen bedürfen immer einer zahnärztlichen Intervention. Sofern eine Wunde einige Stunden nach einem zahnärztlichen Eingriff, z.B. einer Zahnextraktion, wieder zu bluten beginnt, so kann das mehrere Ursachen haben. Eine leichte und nach ca. 2-4 Stunden beginnende Blutung ist häufig auf den Abbau eines in den meisten Anästhesiemitteln (Inhalt der Betäubungsspritze) enthaltenen gefäßverengenden Zusatzstoffes zurückzuführen. Die vorher verengten Gefäße werden wieder weiter, was zu Blutungen führen kann. Diese sind im Normalzustand aber nur schwach und stoppen nach einiger Zeit. Sofern eine Blutung erst nach mehr als 12 Stunden wieder beginnt, kann dies auf einer Wundheilungsstörung beruhen. In diesen Fällen ist es dem Körper nicht gelungen einen festen Blutpfropfen in der Wunde zu bilden oder dieser ist später wieder zerfallen. Ursachen dafür können sowohl eine Immunschwäche des Körpers (z.B. aufgrund einer Erkältung, Grippe) sein als auch ein Fehlverhalten des Patienten. Körperliche Anstrengungen, Sonnenexposition, Saunabesuche und auch das massive Ausspülen der Wunde können zum Verlust des Blutpfropfens und damit zu einer Nachblutung kommen. Auch blutverdünnende Medikamente wie Aspirin, Marcumar etc. verursachen in vielen Fällen Nachblutungen. Auf Aspirin als Schmerzmittel sollte nach chirurgischen Eingriffen grundsätzlich verzichtet werden. Die ständige Einnahme von Marcumar oder ähnlichen Medikamenten zur Kreislaufregulierung darf allerdings nur nach Rücksprache mit dem Hausarzt unterbrochen werden! Weitere Gründe für eine Nachblutung können Krankheiten sein, die die Blutgerinnung hemmen (sog. Hämorrhagische Diathese).

Vermeiden Sie in allen diesen Fällen körperliche Anstrengungen jeder Art sowie die Einnahme koffeinhaltiger und alkoholischer Getränke. In vielen Fällen kann die Blutung durch Kompression der Wunde gestillt werden. Verwenden Sie dafür am besten ein Stofftuch mit einem Knoten, den Sie auf die Wunde legen und auf welchen Sie ca. 30 Minuten beißen. Sollte sich die Blutung, dadurch nicht stillen lassen, suchen Sie einen Zahnarzt auf. Zur Beruhigung: Blutungen nach zahnärztlichen Eingriffen sind in aller Regel geringfügig. Oft entsteht aufgrund der Vermischung des Blutes mit Speichel der Eindruck, es handele sich um einen großen Blutverlust, was meist nicht der Fall ist.

4. Krone / Inlay / Brücke verloren
Derartige Versorgungen können nach vielen Jahren herausfallen, einfach weil der Befestigungszement nicht mehr hält. Dann werden Sie durch den Zahnarzt einfach wiederbefestigt. In vielen Fällen ist die Ursache für das Herausfallen einer Versorgung aber auch eine sich darunter entwickelnde Karies. Es kann sich durchaus empfehlen, nicht zuletzt aus ästhetischen Gründen, die Versorgung bis zur endgültigen Wiederbefestigung durch einen Zahnarzt provisorisch wieder auf den Zahn zu setzen. Wenn Sie dafür etwas Zahnpasta verwenden, hält dies oft ganz gut. Es besteht allerdings Aspirations- und Verschluckungsgefahr durch erneutes Abfallen, weshalb dies bei Kindern und orientierungslosen Personen vermieden werden sollte.

5. Provisorium verloren / zerbrochen
Sofern das Provisorium im Ganzen herausgefallen ist, empfiehlt es sich, dies selbst wieder einzusetzen, sofern es Ihnen gelingt, die richtige Position zu finden. Das erfordert häufig etwas Fingerspitzengefühle. Vorher sollte es unter fließendem Wasser, ggf. unter Zuhilfenahme einer Zahnbürste gereinigt werden. Damit das Provisorium nicht gleich wieder herausfällt kann man es mit etwas Zahnpasta wiedereinsetzen. Ist das Provisorium nicht zu repositionieren oder zerbrochen, muss dies der Zahnarzt machen bzw. ein neues herstellen. Sofern der darunterliegende Zahn temperaturempfindlich ist eignet sich die vorübergehende Abdeckung des Zahnes mit einem zuckerfreien Kaugummi.

6. Eine Füllung herausgefallen oder ein Stück abgebrochen
Füllungen können manchmal einfach so herausfallen. Häufig ist die Ursache aber auch eine sich unter der Füllung entwickelnde Karies. Der Zahn ist in beiden Fällen meist empfindlich, insbesondere auf Kaltes und Süßes. Um eine Reizung und Entzündung des Zahnnervens zu vermeiden, sollte der Zahn möglichst bald wieder versorgt werden. Bis dahin sollte eine Reizung des Zahnes vermieden werden, ebenso das Kauen von harten Speisen, da Zähne, die eine größere Füllung verloren haben häufig frakturgefährdet sind. Um die Empfindlichkeit des Zahnes bis zur Neuversorgung zu minimieren, empfiehlt sich der Verschluss des „Loches“ mit einem zuckerfreien Kaugummi.

7. Fraktur eines Zahnes
Die Fraktur eines Zahnes erfordert von Seiten des Zahnarztes häufig unterschiedliche Therapien. Sofern es sich nur um geringfügige Abplatzungen der obersten Zahnschicht (Zahnschmelz) handelt, genügt in der Regel die Glättung des Zahnes oder die Versorgung mit einer kleinen Füllung. Sofern grosse Teile des Zahnes frakturiert sind (meist im Rahmen von Sportverletzungen, Fahrradunfällen), liegt häufig der Zahnnerv frei. Dies ist meist mit Schmerzen verbunden. In diesen Fällen ist eine rasche Versorgung durch einen Zahnarzt angezeigt.

8. Zahn ausgeschlagen
Sofern bleibende Zähne im Ganzen verlorengehen, ist unter bestimmten Umständen eine Repositionierung des Zahnes im Kieferknochen möglich und auch empfehlenswert. Ausgefallene Milchzähne sollen nach der überwiegenden Ansicht in der Literatur nicht wiedereingesetzt werden. Der dauerhafte Erfolg des Wiedereinsetzens eines Zahnes hängt entscheidend von der Verweildauer des Zahnes außerhalb des Mundes und vom Transportmedium statt. Der Zahn sollte so schnell wie möglich wieder in das Zahnfach gesetzt werden. Es wird dringend geraten dies nur durch einen Zahnarzt durchführen zu lassen, da eine adäquate Reinigung und exakte Repositionierung des Zahnes nur durch diesen möglich sind. Das ideale Transportmedium stellt eine Zahnrettungsbox dar. Diese ist in den meisten Schulen vorhanden – ansonsten leider eher selten. Ansonsten ist das Mittel der Wahl die Lagerung in gekühlter H-Milch. Ungünstiger ist die Lagerung in einer sterilen Kochsalzlösung, aber immer noch besser als in normalem Leitungswasser. Ebenso ungeeignet ist die Aufbewahrung im Mund, da hier zahlreiche Bakterien vorhanden sind. Zudem besteht eine Verschluckungs- und Aspirationsgefahr. In jedem Fall vermieden werden muss die Lagerung in trockenen Medien, insbesondere Taschentüchern. Dies führt fast immer zu einer unwiderruflichen Zerstörung der wichtigen Zahnwurzelhaut. Der Zahn sollte zudem nicht an der Wurzel angefasst werden, sondern oben, an seiner Krone.

Bitte beachten Sie, dass Schläge ins Gesicht, die zum Verlust oder der Fraktur eines Zahnes führen, häufig nicht nur durch eine Zahnbeteiligung gekennzeichnet sind. Es können Knochenfrakturen und Weichteilsverletzungen vorliegen, die Sie weder spüren noch sehen. Bei größeren Verletzungen im Gesichtsbereich wenden Sie sich bitte direkt an die mund-, kiefer-, gesichtschirurgische Abteilung einer Klinik.

9. Aufbiss- / Berührungsempfindlichkeit eines Zahnes
In diesen Fällen ist meist die Wurzel des Zahnes entzündet. Hier ist kein Zuwarten angezeigt, da diese Entzündung innerhalb kurzer Zeit zu massiven Schwellungen führen kann. Bitte vermeiden Sie körperliche Anstrengungen und Sonnenexposition sowie den Genuss anregender Mittel (wie Kaffee, Tee, Cola, etc.). Der schmerzende Zahn sollte eher gekühlt werden.

10. Kälteempfindlichkeit eines Zahnes
Diese hat häufig mehrere Ursachen. Es kann sich sowohl um eine Karies als auch eine undichte Füllung handeln. Hier muss ein Zahnarzt aufgesucht werden. Vermeiden Sie bis dahin die Reizung des Zahnes. Manchmal sind die Zähne auch nach der Versorgung mit einer neuen Füllung oder Krone kälteempfindlich. Dies kann normal sein – allerdings sollte die Empfindlichkeit in diesen Fällen nicht zunehmen, sondern tendenziell abnehmen. Eine weitere Ursache sind freiliegende Zahnhälse. In starken Fällen empfiehlt sich bis zur Behandlung durch einen Zahnarzt die Abdeckung der betroffenen Zahnhälse mit einem zuckerfreien Kaugummi. Häufig führt auch die Überbelastung einzelner Zähne zu deren Empfindlichkeit. Bitte vermeiden Sie das meist stressbedingte Aufeinanderpressen der Zähne, das Kauen auf Zunge, Wange oder anderen Gegenständen wie z.B. Bleistiften. Sie sollten mit Ihren Zähnen außer bei der Nahrungsaufnahme nicht „arbeiten“. Im Ruhezustand sollten die Lippen zwar geschlossen, die Zahnreihe aber leicht geöffnet sein. Fehlerhafte Gewohnheiten können meist nur durch eine Therapie mit einer Kunststoffschiene behoben werden.

11. Warmempfindlichkeit eines Zahnes
Hierbei handelt es sich meist um eine Nerventzündung des Zahnes. Typisches Symptom ist auch die kurzzeitige Linderung bei Spülung mit kaltem Wasser. Vermeiden Sie Wärmezufuhr. Es muss in diesen Fällen ein Zahnarzt aufgesucht werden, auch wenn die Schmerzen plötzlich komplett zurückgehen. Ursache ist hier meist das endgültige „Absterben“ des Zahnnerves. Zwar verschwinden dann die Schmerzen, der Schein trügt aber, da es innerhalb von Tagen und Wochen, kurzfristig zu einer starken Vereiterung des Zahnes kommen kann. Das Mittel der Wahl bei einer starken Nerventzündung ist die Einleitung einer Wurzelbehandlung.

12. Zahnfleischbluten
Sofern keine stärkere Blutung vorliegt, wie oben beschrieben, oder zusätzliche andere Symptome, handelt es sich dabei in der Regel nicht um einen Notfall. Zahnfleischbluten wird häufig durch den Wechsel einer Zahnbürste verursacht, das „Ausrutschen“ mit dieser und den Fehlgebrauch von Zahnseide. Ursache ist häufig auch das Vorliegen einer Parodontose (Zahnfleischentzündung) oder die Verletzung mit Zahnstochern oder Nahrungsgegenständen. Eine sorgfältige Mundhygiene mit Zahnbürste, Zahnseide und einem Mundwasser sind wichtig, um die Zahl der Bakterien gering zu halten und eine Infektion zu verhindern.

13. Bestehen einer scharfen Kante
Scharfe Kanten können durch abstehende Füllungen, abgebrochene Zahnfragmente, beschädigte Provisorien, abstehende kierferorthopädische Drähte und andere Dinge verursacht werden. Sie sind meist äußerst unangenehm, da man mit der Zunge an diesen „spielt“ und sich häufig in der Mundschleimhaut kleine Verletzungen bilden. Vermeiden Sie selbst in der Mundhöhle Hand anzulegen. Dies verschlimmert häufig die Situation – dagegen ist es für den Zahnarzt in der Regel eine Kleinigkeit. Sofern scharfe Kanten zum Aufscheuern der Mundschleimhaut führen, empfiehlt die vorübergehende Abdeckung des störenden Bereiches mit einem zuckerfreien Kaugummi.

14. Bruch einer Kunststoffprothese
Es kann vorkommen, dass eine Kunststoffprothese in der Mitte frakturiert oder ein einzelner Zahn herausbricht. In beiden Fällen muss die Prothese durch ein zahntechnisches Labor wiederhergestellt werden (die Kontaktaufnahme mit diesem darf nur über einen Zahnarzt erfolgen). Sofern dies am Wochenende oder feiertags passiert, fragen Sie bitte vorher bei Ihrem Notzahnarzt an, ob er die Möglichkeit, hat diese zu reparieren. In den meisten Fällen steht leider zu diesen Zeiten kein zahntechnisches Labor zur Verfügung. Teilweise besitzen Zahnärzte einen Spezialkleber, mit dem die Prothese zumindest provisorisch bis zum nächsten Werktag repariert werden kann. Es wird dringend davon abgeraten, die Bruchstücke selbst zu verkleben. Handelsübliche Sekundenkleber sind in den meisten Fällen wasserlöslich. Aufgrund des Speichels löst sich die Klebeverbindung dann schnell wieder auf – zudem sind derartige Sekundenkleber gesundheitsgefährdend. Schon ein einmaliger Klebeversuch führt außerdem meist dazu, dass die Bruchflächen verunreinigt werden und der Zahnarzt die Bruchteile damit nicht mehr in der Ursprungsposition repositionieren kann oder sein Spezialkleber nicht mehr hält.

15. Druckstelle durch eine Prothese
Neu hergestellte oder unterfütterte Prothesen führen oft zu Druckstellen – das ist in vielen Fällen nicht zu vermeiden. Dies kann äußerst unangenehm sein. Sofern die Druckstelle nicht zeitnah entfernt werden kann, empfiehlt sich daher die vorübergehende Entfernung der Prothese aus dem Mund. Einige Stunden vor dem Zahnarztbesuch sollte die Prothese aber jedenfalls wieder getragen werden, da der Zahnarzt nur so erkennen kann, an welcher Stelle genau die Prothese nicht passt und verändert werden muss. Sofern eine Druckstelle besteht, vermeiden Sie sehr saure Nahrungsmittel und körnige Speisen, da letzter unter die Prothese gelangen können und damit zusätzliche Schmerzen verursachen.

16. Kieferklemme (der Mund geht nicht ganz auf)
Die Ursachen für eine Kieferklemme können vielfältig sein. Die häufigste Ursache sind Entzündungen im Bereich der Weisheitszähne. Aber auch Muskelverspannungen können dies auslösen. Eine einheitliche Therapieempfehlung für Patienten gibt es nicht. Es muss ein Zahnarzt aufgesucht werden.

17. Kiefersperre (der Mund geht nicht ganz zu)
Wenn Sie den Mund nicht ganz schließen können, so ist die Ursache dafür häufig ein „Ausrenken“ des Kiefergelenks. Das „Einrenken“ erfolgt durch einen Zahnarzt. Zu hohe Füllungen oder noch nicht richtig angepasster Zahnersatz können auch zu einer Kiefersperre führen. Bitte beachten Sie dass zu hohe zahnärztliche Versorgungen sich nicht von alleine „einbeißen“ – die modernen Materialien sind zu hart dafür.

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